Darmkrebs-Screening künftig als organisiertes Programm

Ein ordentlicher Schritt in die richtige Richtung.
So, oder so ähnlich darf man den Beschluss vom 19.07.2018 des G-BA (Gemeinsamer Bundesausschuss) wohl interpretieren. Im kommenden Jahr werden Männer, wie Frauen ab dem 50. Lebensjahr in einem persönlichen Anschreiben der Krankenkassen auf die Möglichkeit und auf die Sinnhaftigkeit der Darmkrebsfrüherkennung sowie der Darmkrebsvorsorge aufmerksam gemacht.

In den letzten Jahren haben wir selbstbetroffene, ehrenamtlich Aktive der Deutschen ILCO e. V. dies immer wieder in persönlichen Gesprächen mit mehr als 120 ehrenamtlichen Mitarbeitern NRW-weit vorgemacht. Vielfach sind wir dabei auf beträchtliche Informationslücken in der anspruchsberechtigten Personengruppe gestoßen und oftmals erhielten wir großen Dank und Anerkennung für unsere vielfältigen Aufklärungsaktionen.

Die in den vergangenen Jahren stetig ansteigende Zahl der Inanspruchnahme von Darmkrebs-Vorsorgekoloskopien lässt vermuten, dass genau diese persönliche Information wertvolle Entscheidungshilfen zur Teilnahme am Vorsorgeprogramm geben kann. Wir danken unseren aktiven Kolleginnen und Kollegen der Deutschen ILCO e. V., welche sich als Patientenvertreter im Gemeinsamen Bundesausschuss in den letzten Jahren für die Erreichung dieses Zieles so erfolgreich eingesetzt haben.

Was bleibt zu tun?
Nun, wie schon erwähnt ist es ein ordentlicher Schritt in die richtige Richtung. Auch, wenn das Alter der ersten Vorsorgekoloskopie bei Männer von 55 Jahren auf 50 Jahre herabgesenkt wurde, war und bleibt unsere Forderung, diese Altersgrenze auf das 45. Lebensjahr zu reduzieren, bestehen. Dieses Ziel werden wir für Männer und für Frauen weiter verfolgen.

Dass bei Frauen zwischen dem 50. und dem 54. Lebensjahr im ersten Schritt nur der jährliche immunologische Test auf Blut im Stuhl vorgesehen ist und die Vorsorgekoloskopie, welche den Mehrwert des frühzeitigen Erkennens und Abtragens möglicher Krebsvorstufen wie Polypen inne hat, weiterhin nur Frauen ab dem 55 Lebensjahr vorbehalten bleibt, enttäuscht uns schon sehr.
Erklärungsversuche, die auf der Tatsache beruhen, dass der statistische Krankheitsbeginn bei Frauen um diese 5 Jahre verzögert sei, stellt weder uns, noch die steigende Anzahl unserer darmkrebserkrankten Mitgliederinnen unterhalb dieser Altersgrenze zufrieden.

5. August 2018  
Deutsche ILCO Landesverband NRW e.V. 
Bernd Krämer

Alle Details zum Beschluss unter diesem Link